Abenteuer in Holz. Die farbenfrohe Welt des Fredo Kunze (14. Oktober 2023 bis 3. März 2024)
Wer hätte gedacht, was auf einer Holzdrehbank im Keller eines DDR-Wohnblockes in der Pausitzer Delle für sagenhafte Kunst entsteht? Der 87-jährige Fredo Kunze erschafft mitten in Riesa kulleräugige, farbenfrohe, detailreiche Figuren aus Holz, die die Essenz bekannter Geschichten treffsicher auf den Punkt bringen! Comicartige Szenen überträgt der Künstler mit seinem unverwechselbaren Stil ins Dreidimensionale. Seine Bilderwelten erzählen unter anderem von den Abenteuern des Lügenbaron Münchhausen, von Adam & Eva, von Don Quijote, von Robinson Crusoe und vom Wilden Westen. Zu seinen jüngsten Werken zählen nicht nur mäusehafte Figurengruppen und himmlische Szenen, sondern auch eine legendäre Figur der Riesaer Stadtgeschichte: na klar, der Riese! In der Schau werden neben selbstgedrechselten Figuren, auch Masken und eine Fülle von (frühen) Zeichnungen präsentiert. Kommen Sie mit in die wunderbare Welt des Fredo Kunze und erleben Sie eine Ausstellung, die definitiv keine Altersgrenze kennt!
Fredo Kunze
Schon sehr früh fiel Fredo Kunze durch sein besonderes Zeichentalent auf: Bereits in der 3. Klasse zeichnete und karikierte er sein Umfeld. Später – nach Tischlerlehre und Meisterprüfung – studierte der 1936 im böhmischen Dittersbach geborene Kunze noch Innenarchitektur in Heiligendamm. Doch erst nach Ausscheiden aus dem Berufsleben nahmen seine frühen Zeichnungen Gestalt an und wurden von ihm in dreidimensionale Holzfiguren übertragen. Seit 2010 lebt und betätigt sich Fredo Kunze künstlerisch in Riesa.
© Fotos: Museum für Sächsische Volkskunst, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Karsten Jahnke
Ab ins Museum oder in den Müll? Eine Ausstellung über den Wert der Dinge (21. Mai bis 1. Oktober 2023)
Egal ob Nützliches oder Unnützliches, ob bewusst oder unterbewusst, ob aus Besitzinstinkt, ästhetischem Vergnügen oder aus Prestige – Menschen, ob jung oder alt, sammeln oder „horten“ aus ganz unterschiedlichen Gründen die unterschiedlichsten Dinge. Beziehungsweise besitzt wohl jeder Mensch Dinge, von denen er sich einfach nicht trennen kann. Was aber passiert mit den Objekten, wenn sie nicht mehr benötigt werden – ab in den Müll damit oder ins Museum? Was unterscheidet das individuelle, private Sammeln (oder „Ansammeln“) vom Sammeln im öffentlichen Auftrag, dem musealen Sammeln? Was macht aus einem Alltagsgegenstand ein besonderes Objekt? Und was bedeuten Sammlungen für uns und unsere Zukunft?
Die Ausstellung möchte dazu einladen, über das Wesen und den Wert von Dingen im Allgemeinen, aber auch in Bezug auf die Museumssammlung im Speziellen nachzudenken.
Im Museum haben die Objekte ihren einstigen Verwendungszweck „verloren“. Sie sind aus dem Kreislauf ökonomischer Aktivitäten herausgenommen. Im Museum werden sie besonders geschützt, aufbewahrt und ihnen ein Wert zugeschrieben. Sie werden zu Zeitkapseln – zu Stellvertretern, die Geschichte(n) erzählen und somit an der Grenze zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem vermitteln. Indem Dinge ins Museum gebracht werden, sind sie nicht nur für den Blick der Gegenwart, sondern auch der Zukunft bestimmt. Gleichzeitig ist „die Sammlung“ das Ergebnis einer Kette von Entscheidungen (Objekte werden zusammengetragen, aufgehoben oder in seltenen Fällen auch entsorgt).
Mit der Ausstellung wird ein Einblick in die Sammlung des Stadtmuseums Riesa gegeben: wie ist diese entstanden? Welche Aufgaben hat ein Museum beim Sammeln und Bewahren zu erfüllen? Wie hat sich die Systematisierung und Erfassung von Museumsobjekten im Laufe der Zeit gewandelt? Die Schau macht verborgene Museumswelten sichtbar und zeigt beispielhaft, was in 100 Jahren Riesaer Museumsgeschichte an Kostbarem, Denkwürdigem, Aussagekräftigem, Erinnerungswürdigem, Faszinierendem und Kuriosem aufbewahrt wurde.
KULTURARBEIT großgeschrieben. Zur Geschichte des Klubhauses „Joliot-Curie“ (5.11.22 - 23.4.23)
Einst gingen die Riesaerinnen und Riesaer hier ein und aus.
Hier wurde gefeiert, getanzt, gesungen, gelacht, gemalt, gelesen und gemeinsam allerlei anderen Hobbys gefrönt.
Hier wurden mehr als 300 Veranstaltungen für etwa 250.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr organisiert.
Hier – das war das an das VEB Rohrkombinat Stahl- und Walzwerk Riesa angeschlossene Klubhaus der Gewerkschaften „Joliot- Curie“.
In Bahnhofsnähe gelegen, entwickelte es sich ab 1950 zum kulturellen Herz der Stahlwerker-Stadt an der Elbe.
Die Ausstellung nimmt Sie mit durch dieses Stück gelebte Geschichte von Riesa. Schlaglichtartig werden die Hintergründe des Klubhauses, die Geschichte des Joliot-Curie-Ensembles und die vielfältigen Zirkelangebote beleuchtet. Einstige Protagonist*innen kommen zu Wort und ausgewählte Objekte, Fotos, Filmmaterial sowie Dokumente aus der Zeit des „künstlerischen Volksschaffens“ werden gezeigt.