ÜBER DIE SAMMLUNG
Zunächst als kleinbürgerliche Schausammlung angelegt, wurde die Museumssammlung im Laufe der Jahrzehnte durch die Arbeit des Museumsvereins und die Förderung durch die Stadt Riesa kontinuierlich erweitert und schon bald geprägt von bedeutenden Fachsammlungen. Heute zählt das Museum knapp 53.000 inventarisierte Objekte.
Seine prähistorische Sammlung gehört zu den reichhaltigsten in Sachsen und dokumentiert 7.000 Jahre Menschheitsgeschichte im mitteldeutschen Siedlungsraum. Die Grundlage für Riesas archäologische Sammlung legte Alfred Mirtschin (1892-1962). Zwischen 1922 und 1962 hat Alfred Mirtschin im Raum rund um Riesa (Oschatz, Strehla, Ortrand, Radeburg, Meißen, Lommatzsch) archäologische Funde geborgen und genauestens dokumentiert. Mehrere tausend Fundstücke hat er in dieser Zeit in das von ihm geleitete Riesaer Heimatmuseum gebracht.
Zum Museum gehört weiterhin eine naturwissenschaftliche Sammlung, die Exponate der heimischen Flora, Fauna und Geologie als Zeugnisse der Geschichte der Natur in der Region umfasst. Zeitzeugnisse der Handwerks-, Handels- und Industriegeschichte verdeutlichen Tendenzen der regionalen Entwicklung, machen Phasen des Aufschwungs, Niedergangs und der Wiederbelebung nachvollziehbar. Die im Besitz des Museums befindliche Möbelsammlung gibt Einblicke in die Wohn- und Lebenskultur verschiedener Epochen. Werke vor allem regionaler Künstler – darunter z. B. Paul Häusler, Ernst Christian Walcha oder des in Riesa geborenen Benno Werth – bilden die Kunstsammlung des Stadtmuseums. Neben einer umfangreichen Foto-, Plakat- und Postkartensammlung zählt das Museum in seiner Schriftgutsammlung mehrere Tausend Schriftstücke, die ausführlich regionale Geschichte dokumentieren. Sie wird ergänzt vom Zeitungsarchiv, das die seit 1848 in Riesa regelmäßig erscheinenden Tageszeitungen beinhaltet.
Parallel zur aktiven Sammlungstätigkeit wurde bereits in den Gründungsjahren des Museums emsige Forschungsarbeit zur Dokumentation der regionalgeschichtlichen Entwicklung geleistet. Unter Federführung und Verantwortung des Museumsvereins wurden in den 1920er und 1930er Jahren regelmäßig Heimatblätter als Wochenbeilage der regionalen Tageszeitung herausgegeben. Die Schwerpunkte der Forschungsarbeit des Museums liegen heute vor allem im Bereich der Industrie- und Handwerksgeschichte, der Entwicklung der regionalen Lebensweise und dem Wirken von Riesaer Persönlichkeiten. Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit werden im Rahmen von Sonderausstellungen und Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Unterstützt wird das Museumsteam im Bereich der Forschung zur Heimatgeschichte durch die Arbeitsgruppe „Unsere Heimat“ des Museumsvereins. Seit vielen Jahren füllen einmal im Monat die Beiträge dieser Arbeitsgruppe eine Seite der Lokalausgabe der Sächsischen Zeitung.
Ein Teil der Museumssammlung ist online recherchierbar
Für Heimatforscher und besonders interessierte Besucher besteht die Möglichkeit, die Schriftgutsammlung, Fachbibliothek und Fotosammlung nach vorheriger Anmeldung per Telefon oder E-Mail im Stadtmuseum zu nutzen. Rechercheschwerpunkte sind dabei bitte anzugeben. Die Bereitstellung der Materialien erfolgt drei Tage nach der Voranmeldung. Es besteht die Möglichkeit, kostenpflichtig Kopien anfertigen zu lassen.